Das Stichwort „Globalisierung“ ist in aller Munde – und tatsächlich sind wir alle in unserem täglichen Leben ständig von Globalisierung betroffen. Als KundInnen profitieren wir von billigen Produkten aus fernen Ländern. Als ArbeitnehmerInnen fühlen wir uns oft bedroht: Sozialabbau, Produktionsverlagerungen, zunehmende Unsicherheit und steigender Leistungsdruck gehen mit Globalisierung einher.
Positive und negative Seiten von Globalisierung sind aber nur die zwei Seiten derselben Medaille und lassen sich nicht voneinander trennen. Produkte wie Textilien, Elektronik oder landwirtschaftlich Güter sind bei uns deshalb so billig, weil sie in Afrika, Asien, Lateinamerika oder auch osteuropäischen Ländern zu Dumpinglöhnen, unter oft unmenschlichen Arbeitsbedingungen und ohne Rücksicht auf Umweltschutz produziert werden.
Aus denselben Gründen fürchten wir auch um unsere Arbeitsplätze. Multinationale Konzerne setzen Gewerkschaften, Betriebsräte und sogar Regierungen unter Druck, indem sie mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen drohen. Aus Angst werden oft Zugeständnisse gemacht – Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen, Lohnkürzungen und Sparpakete im Sozial- und Umweltbereich sind die Folge.
Als Bedrohung werden dabei oft die ArbeitnehmerInnen in den sogenannten „Billiglohnländern“ wahrgenommen – ein fataler Fehler. So lange wir ArbeitnehmerInnen uns gegeneinander ausspielen lassen, können wir nur verlieren. Den globalen Strategien und Mechanismen können wir nur gemeinsam etwas entgegensetzen: Globale Solidarität zwischen ArbeitnehmerInnen in aller Welt ist der Schlüssel zu einer gerechten Globalisierung!
Globales Handeln ist notwendiger denn je!
Multinationale Konzerne, aber immer mehr auch kleinere Unternehmen, lagern Produktion und Dienstleistungen (wie zum Beispiel Buchhaltung oder Call Centers…) immer mehr in Billiglohnländer in Asien, Afrika, Lateinamerika oder Osteuropa aus. Um Unternehmen anzulocken unterbieten sich Staaten gegenseitig: noch billigere Löhne, noch weniger Arbeitsrechte, kaum Sozial- und Umweltstandards… Nur durch internationale Arbeit von Gewerkschaften kann diese Spirale nach unten gestoppt werden!
Globales Handeln braucht globales Bewusstsein!
weltumspannend arbeiten will dieses globale Bewusstsein innerhalb der österreichischen Gewerkschaftsbewegung stärken. Verschiedene Bildungsangebote – von Seminaren bis hin zu Studienreisen – verfolgen die Ziele
- Sensibilisierung: GewerkschafterInnen, BetriebsrätInnen und ArbeitnehmerInnen werden für globale Zusammenhänge und Auswirkungen der Globalisierung sensiblisiert.
- Bewusstseinsbildung: Internationales Bewusstsein innerhalb der Gewerkschaftsbewegung wird aufgebaut, gestärkt und gefördert.
- Vernetzung: Kontakt mit Gleichgesinnten ist wichtig. Die Vernetzung von global denkenden und handelnden Menschen innerhalb des ÖGB, mit ArbeitnehmerInnen und GewerkschafterInnen aus anderen Ländern und mit NGOs in- und außerhalb Österreichs wird gestärkt und gefördert.
- Handlungskompetenz: Global denken, global handeln. Wir alle können zu einer gerechteren Form der Globalisierung beitragen. Indem wir sozial und ökologisch bewusst konsumieren, solidarisch gegenüber anderen agieren und in Betriebsräten, Gremien und politischen Strukturen für faire Bedingungen eintreten.
Globale Probleme können nicht durch nationale Strategien gelöst werden. ArbeitnehmerInnen in aller Welt müssen solidarisch für eine gerechte Globalisierung eintreten!
Titelbild: Pete Linforth auf Pixabay
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