weltumspannend arbeiten – das entwicklungspolitische Magazin hier zum Nachhören
In der Sendung am 5. Juli schauen wir zurück auf eine Veranstaltung im Haus der EU vom 16. Juni 2023 veranstaltet von der AG Rohstoffe.
Die AG Rohstoffe ist ein Projektzusammenschluss von Organisationen, zu denen auch weltumspannend arbeiten zählt und der von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert wird. Der Beitrag ist eine Zusammenschau von politischen Positionen, Verortung von Entwicklungen und eine Bestandsaufnahme von Zukunftsfragen zum Ressourceneinsatz.
Im zweiten Teil der Sendung gibt’s einen Ausblick auf den FAIRmarkt – eine Messe für faire Beschaffung, die von weltumspannend arbeiten initiiert wird und am 6. und 7. Oktober 2023 zum ersten Mal im Catamaran, also in der ÖGB Zentrale, in Wien, Johann Böhm Platz 1 stattfinden wird. Dazu hören wir ein Gespräch mit Michael Wögerer, Projektleiter bei weltumspannend arbeiten. Wer sich beteiligen möchte/mehr Infos
Durch die Sendung führt Sandra Hochholzer
Rohstoffe: Weniger ist fair!?
Mit Lieferkettengesetz und Kreislaufwirtschaft auf dem Weg zu globaler Nachhaltigkeit.
Um unser Produzieren und Konsumieren klimafreundlich und digital zu machen, werden für die nächsten Jahrzehnte massive Zuwächse im Rohstoffbedarf prognostiziert. Die Absicherung der materiellen Basis für Dekarbonisierung von Energieversorgung und Mobilität führt zu einem globalen Wettlauf von Wirtschaftsräumen und geopolitischen Verwerfungen. Die Europäische Union versucht sich hierzu etwa mit dem geplanten Critical Raw Materials Act in Stellung zu bringen.
Durch die Nachfrage-Vorhersagen nach sogenannten Transition Minerals, wie Kupfer, Nickel, Aluminium, Kobalt, Lithium und Seltenen Erden bringen aber Menschen und Umwelt in den (geplanten) Abbau-Regionen zusätzlich unter Druck: Neben den üblichen Versprechen von Arbeitsplätzen und Entwicklungsfortschritten werden Bergbau-Projekte nunmehr auch mit dem Argument, dass die Rohstoffextraktion zur Rettung des Planeten vor dem Klima-Kollaps schlichtweg unumgänglich sei, vorangetrieben. Der Raum für Kritik und demokratische Entscheidungsprozesse wird dadurch oftmals kleiner.
Zwei Politik-Initiativen europäischen Ursprungs sollen einen Rohstoff-Boom mit seinen potentiell negativen Auswirkungen eindämmen helfen: Einerseits soll das sogenannte europäische Lieferkettengesetz (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) Menschenrechts- und Umweltschutz beim Rohstoffeinkauf verpflichtend machen. Für 1. Juni wird hierzu die Festlegung der Position des Europäischen Parlaments erwartet. Andererseits legt die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie einen Reduktionspfad fest, um den Materialfußabdruck der Österreicher:innen auf ein gerechtes und nachhaltiges Maß zu senken.
Zu hören sind Auszüge aus der Begrüßung durch den Abgeordneten zum Europäischen Parlament Günther Sidl, dem Eingangsinput von Herbert Wasserbauer, Dreikönigsaktion, Vertreter der AG Rohstoffe, Statements aus der Podiumsdiskussion mit
- Günther Sidl – Abgeordneter zum Europäischen Parlament
- Mario Micelli – Referent bei Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft
- Christian Holzer – Leiter der Sektion Umwelt und Kreislaufwirtschaft im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
- Anna Leitner – Expertin für Ressourcen und Lieferketten bei GLOBAL 2000, Vertreterin der AG Rohstoffe
- Lukas Steiner – Head of Operations & Business Development bei Polestar
- Anna Meyer – Climate Actions Researcher bei Montanuniversität Leoben
Anschließend Diskussion und abschließendes Resümee von Karin Küblböck von der Österreichischen Forschungsstiftung für internationale Entwicklung ÖFSE
Livestream zum Nachsehen der ganzen Veranstaltung am 16.06 im Haus der EU
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