weltumspannend arbeiten organisierte Anfang Oktober eine Speakerstour mit Ath Thorn, Gewerkschaftspräsident der unabhängigen TextilarbeiterInnengewerkschaft C.CADWU aus Kambodscha. Er berichtete bei Veranstaltungen und Interviews in Graz, Wien, Linz, Salzburg und Strobl über die Situation der Arbeiterinnen in Kambodscha und ihre Forderungen nach 177 USD als Mindestlohn.
700.000 kambodschanische Frauen und Männer arbeiten in der Textilindustrie. 99 Prozent der Kleidung wird fürs Ausland produziert, allen voran für die EU, die USA oder Japan. „Die Situation der ArbeiterInnen in Kambodscha ist sehr schlecht, aber die Unternehmen erwirtschaften immer größere Gewinne!“, sagt Ath Thorn.
Hohe Temperaturen und schlechte Luft in den Fabriken, eine 70 Stundenwoche und dafür Löhne, die nicht einmal für ausreichend Nahrung reichen, das ist die Lebensrealität der Arbeiterinnen und Arbeiter in Kambodscha. Die Forderung nach einer Erhöhung des Mindestlohns auf 177 $ pro Monat stößt bei der Regierung auf taube Ohren, obwohl nach Aktionen im In- und Ausland einige Markenfirmen bereit wären, mehr für die Waren aus Kambodscha zu zahlen. Durch den Druck der Öffentlichkeit können Unternehmen ihre Verantwortung für die Produktionsbedingungen nicht mehr abstreiten.
Ein existenzsichernder Lohn, der für ausreichende Nahrung, Bildung, medizinische Versorgung und Wohnen reichen soll, ist ein Menschenrecht. Dieses Menschenrecht wird mehr als 60 Millionen Menschen in der Bekleidungsindustrie verweigert.
Die ArbeiterInnen in Kambodscha müssen viel Mut beweisen, wenn sie für faire Löhne auf die Straßen gehen. Die Regierung schreckt nicht zurück, die Demonstrationen gewaltsam zu beenden. So wurden bei einem Streik Anfang des Jahres 4 Menschen erschossen, 40 schwer verletzt und 23 festgenommen. Durch den öffentlichen Druck wurden alle Inhaftierten wieder freigelassen.