Webinar von ATTAC: (un)happy hour Webinar zu EU-Mercosur am 10 .April um 18 Uhr online

Bitte vormerken! Protestaktion am 17. April 2025 um 11 Uhr vor dem Linzer Landhaus auf der Promenade

organisiert vom Aktionskomitee NEIN ZUM MERCOSUR FREIHANDELSPAKT

Das Freihandelsabkommen der EU mit den Lateinamerikanischen Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay hat eine lange Verhandlungsgeschichte, die bis 1999 zurückreicht. Im Jahr 2019 gab es im Österreichischen Parlament einen Beschluss auf EU Ebene gegen das Abkommen zu stimmen. Dieser Beschluss ist aufrecht. Durch eine Aufsplittung des Abkommens könnte der Beschluss nun allerdings eine Erneuerung brauchen. Es ist alles andere als gewiss, dass es im Parlament wieder zu einer Ablehnung kommen würde. Noch diesen Sommer möchte die EU die finale Handelsvereinbarung mit den Mercosur Staaten dem Rat und dem Europäischen Parlament zur Zustimmung vorlegen. In Linz hat sich im März erneut ein Aktionskomitee zusammengefunden, um den Protest wieder zu beleben und um eine Zustimmung Österreichs zum Abkommen zu verhindern und in der Folge andere Mitgliedsstaaten der EU ebenfalls zu bestärken sich ebenfalls gegen das Abkommen auszusprechen.

Das Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien,
Uruguay und Paraguay ist ein giftiges Abkommen:

  • Weil es die Existenz (klein-)bäuerlicher Betriebe bedroht und unsere Ernährungsouveränität
    gefährdet. Schon jetzt beobachten wir ein dramatisches
    Höfesterben in Europa, während die Klimakrise und globale Krisen wie die
    Corona-Pandemie zeigen, wie wichtig eine widerstandsfähige, regionale Lebensmittelversorgung
    ist. Das EU-Mercosur-Abkommen fördert Billigimporte
    aus Südamerika und setzt europäische Bäuerinnen und Bauern einem unfairen
    Wettbewerb aus. Gleichzeitig profitieren vor allem große Agrarkonzerne von der
    Ausweitung industrieller Monokulturen und der Exportorientierung. Die europäische
    agrochemische Industrie nutzt das Abkommen, um Pestizide zu exportieren,
    die in der EU längst verboten sind. Diese giftigen Chemikalien gefährden
    die Gesundheit der dortigen Arbeitenden, belasten Böden und Gewässer und
    kehren über importierte Nahrungs- und Futtermittel auf unsere Teller zurück.
    (Klein-)bäuer:innen sind das Rückgrat der Ernährungssouveränität – sie sichern
    die Vielfalt der Landwirtschaft, erhalten die Kulturlandschaft und garantieren
    eine nachhaltige Lebensmittelproduktion. Auch bäuerliche Organisationen in
    den Mercosur-Staaten sprechen sich gegen das Abkommen aus, da es ihre
    Strukturen zerstört und sie in Abhängigkeit von agroindustriellen Großkonzernen
    bringt. Eine faire Handelspolitik muss Kooperationen auf Augenhöhe fördern,
    statt bäuerliche Existenzen auf beiden Seiten des Atlantiks zu gefährden. Mit
    Blick auf Landwirtschaft und Ernährung sagen wir deshalb klar: Nein zum EUMercosur-
    Abkommen!
    Demo, Do.17.4.2025
    11h, Landhaus (Promenade), Linz
    STOP EU-MERCOSUR-PAKT!
    Essen, Höfe,
    Zukunft retten!
  • Weil es die Abholzung des Regenwaldes anheizt. Dem Export von Rindfleisch,
    Zuckerrohr, Soja, biogene Treibstoffen usw. drohen riesige Flächen im Amazonas
    zum Opfer zu fallen. Der Regenwald ist aber die grüne Lunge der Welt, unentbehrlich
    für Klimaschutz und Artenvielfalt und damit für unser aller Überleben.
  • Weil eine umweltfreundliche Mobilitätswende ausgebremst wird, indem der
    Export von Verbrenner-Autos aus Europa nach Südamerika durch Zollsenkungen
    angekurbelt wird. Südamerika soll auf die Rolle als Exporteur von Rohstoffen festgeschrieben
    werden, die dort oft unter katastrophalen Bedingungen für Mensch
    und Natur abgebaut werden. Die fossilen Warenströme zwischen den Kontinenten
    über tausende Kilometer heizen dem Klima zusätzlich ein.
  • Weil auf beiden Seiten ein zerstörerischer Wettlauf nach unten droht – mit
    neokolonialer Ausbeutung des globalen Südens, Menschenrechtsverletzungen
    und Aushöhlung von ArbeitnehmerInnenrechte, Verbraucherschutz und Tierwohl.
    Davon profitieren nur die großen Konzerne, insbesondere das Agrobusiness,
    die Chemie- und Autoindustrie, die zu den Hauptlobbyisten des Abkommens
    zählen.
  • Weil das EU-Mercosur Abkommen den dringend notwendigen sozial-ökologischen
    Wandel der Volkswirtschaften blockiert – sowohl im Mercosur als
    auch bei uns. Handelsinteressen von wenigen stehen über den Schutz unserer
    Lebensgrundlagen und Menschenrechte. Das Nachhaltigkeitskapitel des Abkommens
    ist dagegen weitgehend unverbindlich und zahnlos. Mit dem Aufweichen
    der Klimaziele durch die EU werden auch die Mercosur-Staaten zu einer
    eben solchen Fahrlässigkeit gedrängt.
    Das widerspricht unseren Vorstellungen eines fairen, sozialen und ökologischen Handels
    und einer demokratischen Kooperation auf Augenhöhe. Wir sagen deshalb
    NEIN zum EU-Mercosur-Abkommen.
    Es ist – im wahrsten Sinn des Wortes – Feuer am Dach. Denn die EU-Kommission will
    dieses Abkommen im ersten Halbjahr 2025 ratifizieren lassen. Um die Mitsprachentscheidung
    der nationalen Parlamente auszuhebeln, will sie das Abkommen in einen
    Freihandels- und politischen Teil aufzuspalten. Der Freihandelsteil könnte damit ausschließlich
    auf EU-Ebene auch gegen den Willen von Regierungen und Parlamenten
    in den Mitgliedsstaaten beschlossen werden.
    Anmerkungen und Quellen:
    https://www.viacampesina.at/oebv-zu-eu-mercosur-einigung/
    https://www.attac.at/kampagnen/konzernabkommen-stoppen/eu-mercosur
    https://greenpeace.at/hintergrund/eu-mercosur-abkommen-einfach-erklaert
    https://wien.arbeiterkammer.at/service/studien/eu/EU_Mercosur_2021_10.pdf
    https://wien.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/eu/infobrief/IB25_1_Nachverhandelt-EU-Mercosur-
    Abkommen-2024.html
    https://power-shift.de/powershift-veroeffentlichungen-zum-eu-mercosur-handelsabkommen/