Wenn über das Thema Flucht und Migration gesprochen wird und die möglichen Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen, zeigt der Finger dabei oft auf die anderen. Die Ursachen für Flucht werden meist ausschließlich dort gesucht, wo das eigentliche Drama seinen Anfang nimmt. Doch diese Sichtweise greift zu kurz. Die tatsächlichen Fluchtursachen liegen tiefer, in einem ungerechten globalen System, das Armut, Hunger, Klimaerhitzung und Kriege erzeugt.
Mit der Studie „Das Recht, nicht gehen zu müssen“ (Juni 2021) haben die Politikwissenschaftlerinnen Sonja Buckel und Judith Kopp im Auftrag der Arbeiterkammer Wien die Grundlage für die gleichnamige Broschüre gelegt. Die aktualisierte Neuauflage vom Juni 2024 bezieht wichtige Entwicklungen der letzten Jahre mit ein. Sie kann hier kostenlos bestellt werden.
35 Aussteller:innen, 27 Präsentationen, 4 Workshops, 3 Konzerte, 2 Round-Tables, eine Fahrradwerkstatt und ein Repair-Café – das war der FAIRmarkt in Zahlen. Bei der Messe für faire Beschaffung, die erstmals am 1./2. März 2024 im ÖGB-Haus in Wien stattfand, drehte sich alles um Fairness & Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz und im Alltag.
Michael Diesenreither von Radio FRO war vor Ort und hat akustische Eindrücke eingeholt:
Auch Ilse Huber (Ö1) hat sich beim FAIRmarkt 2024 umgehört. Ein kurzes Stimmungsbild wird am Karfreitag (29.03.) in der Sendung „Nachhaltig leben“ (11.55 Uhr) zu hören sein.
In Kooperation mit dem Reparatur- und Service-Zentrum (R.U.S.Z) und der Hermes-Patschenpickerei
Reparieren statt wegwerfen! Am Samstag (2. März) bieten wir auf dem FAIRmarkt ein kostenloses Repair Café und ein Mini-Reparatur-Service für dein Fahrrad an.
Repair-Café (Samstag, 13.00 – 18.00 Uhr, im Wilhelmine-Moik-Saal)
Ein älteres Gerät zu reparieren, zahlt sich fast immer aus und schont die Umwelt. In Kooperation mit dem Reparatur- und Service-Zentrum (R.U.S.Z) bieten wir deshalb am FAIRmarkt ein Repair-Café an. Nutze die Gelegenheit und bring deine reperaturbedürftigen Kleingeräte mit und lassen dir von den Expert:innen zeigen, wie sie wieder in Schuss gebracht werden können.
Wir vom R.U.S.Z tragen mit der Reparatur von alten Geräten und der Verwertung von Ersatzteilen wesentlich dazu bei, wertvolle Rohstoffe im wirtschaftlichen Kreislauf zu halten und möglichst sinnvoll zu nutzen. Das schont wertvolle Rohstoffe und die Umwelt!
Fahrradwerkstatt (14.00 – 17.00 Uhr, am Johann-Böhm-Platz, vor dem Catamaran)
Räder, die einsam herumstehen, nur weil sie einen Patschen haben oder kleinere Wehwehchen wie eine gerissene Kette. Das muss nicht sein! Die Fahrradmechaniker*innen der Hermes Radbot:innen kommen zum FAIRmarkt und führen kostenlose Fahrradchecks sowie kleinere Reparaturen durch.
Als Fahrradbot*innen wissen wir ganz genau, was es heißt, wenn z.B. ein Platten das Wegfahren in der Früh unmöglich macht, oder wenn die Kette kurz vor dem Büro reißt. Für uns selbst haben wir für solche Fälle immer Werkzeug dabei. Alle unsere Fahrer*innen können kleinere Reparaturen selbst erledigen. Und diese Fähigkeiten wollen wir jetzt auch mit euch teilen.
Wenn wir Mensch, Natur und Umwelt erhalten möchten, brauchen wir viel Kraft. Aber auch Phantasie, Kunst & Kultur darf nicht zu kurz kommen.
Zur Eröffnung der Messe am Freitag, 1. März, um 16 Uhr durch ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann gibt Wendi Gessner (Wende Punkt) einen musikalischen Vorgeschmack auf ihr Konzert tags darauf.
Zum Abschluss des FAIRmarkts am Samstag, 2. März, ab 18 Uhr heißt es schließlich Bühne frei für:
Wende Punkt & Frau Tomani
Wendi Gessner ist Sängerin, Musikproduzentin und bildende Künstlerin, sowie als Musikvermittlerin im Wiener Haus der Musik aktiv. Unter dem Namen Wende Punkt spielt sie knarzend-elektronischen Industrial-Pop, der sich an feministische, sozialpolitische und philosophische Themen auf- und entlädt. Österreichisch-deutsche Texte formulieren unermüdlich Liebeserklärungen an Solidarität, soziale Wärme, Diversität, Mut und die gute, alte Liebe. Mit dem Titel „Lass los” landete Wendi Gessner beim FM4 Protestsongcontest auf dem 2. Platz.
Im Anschluss: Frau Tomani mit Schlag
Protestsongs, Balladen, Jodler, Raps. Die Linzer Liedermacherin Frau Tomani pfeift auf Genre-Grenzen und singt Chansons aus Oberösterreich – poetisch, politisch, verspielt. Diesmal hören wir sie im Duo mit Herrn Schlag, der das Sahnehäubchen oben drauf spielt: Cremige Sounds, fette Beats und süße Streicherklänge treffen da auf Frau Tomanis ehrliche Stimme und versprechen ein geschmackvolles, berührendes und gewitztes Konzerterlebnis.
Alle Konzerte bei freiem Eintritt – wie beim gesamten FAIRmarkt!
Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten setzen beim täglichen Einkauf auf faire und nachhaltige Produkte. Weitaus größere Hebel haben die Verantwortlichen in der privaten und öffentlichen Beschaffung in der Hand. Am FAIRmarkt (1./2. März 2024) präsentieren Unternehmen ihre ökologischen und fairen Produkte für den privaten und betrieblichen Einkauf. Bei freiem Eintritt sind alle Menschen eingeladen, denen das Thema Nachhaltigkeit sowohl zu Hause als auch am Arbeitsplatz am Herzen liegt.
Neben den 35 Aussteller:innen, die sich während der Messe im Wilhelmine-Moik-Saal und auf der Hauptbühne präsentieren, wird es am Freitag und Samstag auch ein themenbezogenes Programm mit Workshops und Round-Tables geben:
FREITAG
SAMSTAG
Workshop (16.30 – 18.00 Uhr, Delegations- und Meetingraum des ÖGB): Neue EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung – Aktuelle Informationen für Betriebsräte & Mitarbeiter:innen in der Beschaffung mit Dr. Bernhard Leubolt, MA, AK Wien
Die neue europäische Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen (Corporate Sustainability Reporting Directive – CSRD) gilt ab 2024. Kapitalmarktorientierte Unternehmen müssen damit neben finanziellen Belangen auch über ökologische (Ecology) und soziale (Social) Themen Berichte legen und kommunizieren wie Nachhaltigkeit in der Unternehmenssteuerung (Governance) verankert wird. Dieser neue Fokus auf ESG in der Unternehmensberichterstattung wird im Workshop beleuchtet und diskutiert.
Workshop (10:30 – 12:00 Uhr, Delegations- und Meetingraum des ÖGB): Rohstoffe – Fluch oder Segen? – Globaler Wettstreit um knappe Ressourcen mit Mag.a Julia Eder, AK Wien
Ohne Rohstoffe könnten wir keine Industriegüter herstellen und arme Länder aus dem Globalen Süden hätten nichts zu exportieren. Handelt es sich beim Rohstoffhandel also um eine Win-Win-Situation? Die Antwort lautet: Nein! In diesem Workshop befassen wir uns mit der Rohstoffpolitik der EU und mit der Frage, wie Rohstoffe und Entwicklung zusammenhängen. Wir sprechen über die bestehenden Abhängigkeiten, die Arbeitsbedingungen im Rohstoffsektor und wie beides zum Positiven verändert werden kann.
Round-Table (18.00 – 19.30 Uhr, Delegations- und Meetingraum des ÖGB): Erfahrungsaustausch mit Verantwortlichen in der Beschaffung mit Mag.a Karin Staduan-Kovacs (Nachhaltigkeitsmanagement, Caritas der Erzdiözese Wien), Mag. Michael Wögerer (solidar Austria)
Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten setzen beim täglichen Einkauf auf faire und nachhaltige Produkte.Weitaus größere Hebel haben die Verantwortlichen in der privaten und öffentlichen Beschaffung in der Hand. In diesem Round-Table tauschen sich Expert:innen und Praktiker:innen über die Möglichkeiten und Herausforderungen in der sozialen und ökologischen Beschaffung aus. Michael Wögerer wird dabei die neue Broschüre von solidar Austria und Südwind zum Thema Faire Beschaffung präsentieren.
Workshop (14.00 – 15.30 Uhr, Delegations- und Meetingraum des ÖGB): Was steckt hinter dem FAIRTRADE-Siegel? mit Erik Stettler, FAIRTRADE Österreich
FAIRTRADE Schokolade, Bananen, Baumwolle, Kaffee, Tee oder….? Der interaktive Workshop zeigt mittels Rollenspiel und Präsentation, was hinter dem FAIRTRADE-Siegel steckt, wie fairer Handel funktioniert und wie jede und jeder zu einer sozial gerechteren Welt beitragen kann.
Round-Table(19.30 – 21.00 Uhr, Wilhelmine-Moik-Saal): „Lieferkettengesetz – Quo vadis?“ u.a. mit Bettina Rosenberger (Netzwerk Soziale Verantwortung), Miriam Fuhrmann (ÖGB), Clemens Mayer (guterzweck.net) Moderation: Sandra Hochholzer (solidar Austria)
Es war ein jahrelanges Auf und Ab, ein wahrer Marathon an Verhandlungen für ein EU-Lieferkettengesetz, zum Jahrsende 2023 hat es nach einer Einigung ausgesehen – auf der Zielgeraden droht dieser Meilenstein zu scheitern. Gemeinsam mit Vertreter:innen aus der Zivilgesellschaft wollen wir diskutieren, warum es dringend europaweite Regeln braucht, um Arbeits- und Menschenrechte zum Durchbruch zu verhelfen und was wir gegen die zögerliche Politik tun können.
Workshop (15.30 – 17.00 Uhr, Delegations- und Meetingraum des ÖGB): Mindfulness2go. Deine Anti-Stress Superpower im Alltag mit Birgit Ruby (Mindful Business & Life Mentorin)
Deine Gedanken kreisen um alles Mögliche? Du bist überall und nirgends? Du fühlst dich ausgelaugt nach dem intensiven Messetag? Hier bist du richtig. Live erleben, wie man in wenigen Minuten innere Kraft, Fokus und Verbundenheit aus sich heraus schöpfen kann. Ein kleiner Akt der Selbstfürsorge, der einen großen Unterschied für deinen (Messe)Tag machen kann. Und: Du bekommst praktische Stressbewältigungstools zum mit-nach-Hause-Nehmen für deinen mitunter stürmischen Alltag.
35 Aussteller:innen nehmen am FAIRmarkt 2024 teil. Vom fair gehandelten Kaffee in der Betriebskantine, über Bio-Obst für gesunde Mitarbeiter:innen bis zu ökologischen Werbemittel für die umweltbewusste Firma – bei der Messe für faire Beschaffung werden Verantwortliche im Nachhaltigkeitsmanagement, engagierte Betriebsrät:innen und umweltbewusste Konsument:innen fündig.
Die Aussteller:innen (in alphabethischer Reihenfolge):
Initiative „Kinderarbeit stoppen“ fordert zum Welttag gegen Kinderarbeit ein starkes Lieferkettengesetz – Justizministerin Alma Zadić wird selbst aktiv und schrubbt mit Jungscharkindern aus Breitenbrunn ein Reverse Graffito gegen Kinderarbeit
Kinderarbeit ist weltweit im Steigen begriffen. Mit einem europäischen Lieferkettengesetz, wie es derzeit auf dem Verhandlungstisch liegt, könnte wirksam gegengesteuert werden. Justizministerin Zadić will sich dafür einsetzen, dass das Gesetz nicht weiter verwässert wird.
„Wir wollen keine Produkte kaufen, die durch die Ausbeutung von Mensch und Natur produziert werden; schon gar nicht, wenn sie unter Zwangs- und Kinderarbeit hergestellt werden. Unternehmen haben die Verantwortung, menschenrechtskonform und nachhaltig zu produzieren. Umweltverbrechen und Menschenrechtsverletzungen entlang von Lieferketten sind keine Kavaliersdelikte. Ich danke daher den engagierten jungen Menschen, die mir heute von ihrem solidarischen Engagement für ein starkes europäisches Lieferkettengesetz und die Stärkung der Kinderrechte berichtet haben. Ihr Einsatz bestärkt mich darin, mich in den Verhandlungen auf EU-Ebene weiter für sichere, menschenrechtskonforme und nachhaltige Lieferketten, also vom Rohstoff bis zum Endprodukt im Geschäftsregal, einzusetzen.“
Mit diesen Worten unterstützte Justizministerin Alma Zadić am heutigen Welttag gegen Kinderarbeit die Forderungen der Initiative “Kinderarbeit stoppen” nach einem starken Lieferkettengesetz, das wirkungsvoll gegen Kinderarbeit vorgeht.
Junge Aktivist*innen aus Breitenbrunn im Burgenland und Vertreter*innen der Initiative “Kinderarbeit stoppen” trafen die Justizministerin am Tag gegen Kinderarbeit zu einem Outdoor-Termin beim Justizministerium. ”Ich wünsche mir, dass es für alle Kinder möglich ist, in die Schule zu gehen. Sie sollen Kinderarbeit stoppen, damit die Kinder gesund bleiben, ein paar Hobbies haben und nicht arbeiten müssen”, richtet Milena (11 Jahre) ihre Bitte an die Ministerin. “Ich finde, Kinderarbeit sollte verboten werden, weil Kinder zur Schule gehen sollten und ein Recht auf Bildung haben. Außerdem sollten sie genug zu essen und ein Dach über dem Kopf haben. Ich wünsche mir, dass die betroffenen Kinder nicht unter der Arbeit leiden müssen, etwa unter Chemikalien, die an ihren Arbeitsstätten zum Einsatz kommen. Ich wünsche mir für alle Kinder dieser Welt, dass sie ein Mitspracherecht haben, wenn es um Kinderarbeit geht”, ergänzt Mirjam (9 Jahre) ihren Wunsch für 160 Millionen arbeitende Kinder.
Die Ministerin beteiligte sich an der Mitmach-Aktion “Codewort Kinderarbeit stoppen”, zu der die Initiative anlässlich des Welttags aufrief. Kindergruppen in ganz Österreich machten im Vorfeld des 12. Juni mit sogenannten Reverse Graffiti mit dem Schriftzug “Kinderarbeit stoppen” auf die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen Kinderarbeit aufmerksam.
„Reverse Graffiti“, das heißt umgekehrte Graffiti, entstehen, indem eine Schablone auf einer schmutzigen Fläche aufgelegt wird und diese stellenweise gereinigt wird, sodass das Motiv sichtbar wird. Die Justizministerin zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Kinder und schritt gemeinsam mit den Jungscharkindern aus Breitenbrunn zur Tat, um ein Reverse Graffito unweit des Justizministeriums anzubringen.
Die Vertreter*innen der Initiative überbrachten der Ministerin die bis zum 12. Juni gesammelten knapp 1700 Unterschriften der Petition “Kinderarbeit stoppen: Lieferkettengesetz jetzt!”.
“Die Zeit drängt! Im Jahr 2015 hat sich die Weltgemeinschaft in der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung vorgenommen, bis 2025 ausbeuterische Kinderarbeit zu beenden. Das zu erreichen, wird schwierig. Das soll aber nicht zu Resignation führen, sondern im Gegenteil das Engagement verstärken. Ein starkes europäisches Lieferkettengesetz könnte einen wichtigen Beitrag zur Beendigung von ausbeuterischer Kinderarbeit leisten. In den nun startenden Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen und den Mitgliedsstaaten um das EU-Lieferkettengesetz ist es wichtig, dass der auf dem Tisch liegende Richtlinientext nicht zur Unkenntlichkeit verwaschen wird. Unsere Bitte an Sie: Bitte setzen Sie sich ein, dass dem Lobby-Druck der Wirtschaftsverbände nicht nachgegeben wird. Wir brauchen ein starkes Lieferkettengesetz, das wirksam gegen Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen vorgeht und Umwelt und Klima weltweit effektiv schützt”, richtete Sigrid Kickingereder, Geschäftsführerin der Katholischen Jungschar und ihrer Dreikönigsaktion den Appell der Initiative “Kinderarbeit stoppen” an die Justizministerin.
6./7. Oktober 2023 ÖGB-Catamaran (Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien)
Kaum ein Thema wird uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten so intensiv beeinflussen, wie das Thema Nachhaltigkeit. Sind es einerseits Konsument:innen, die beim täglichen Einkauf auf faire und nachhaltige Produkte setzen, haben Beschaffer:innen und Entscheider:innen aus Kommunen, privaten und öffentlichen Institutionen sowie Unternehmen eine besondere Verantwortung.
Bei FAIRmarkt, der Messe für faire Beschaffung, präsentieren Unternehmen ihre ökologischen und fairen Produkte für Betriebe. Zielgruppe der Messe sind Betriebsrät:innen und alle Personen aus Betrieben und Organisationen, die in die Entscheidung für die zentrale Beschaffung eingebunden sind.
FAIRmarkt wird erstmals am 6./7. Oktober 2023 im Haus der Gewerkschaften (ÖGB-Catamaran) in Wien stattfinden. Interessierte Betriebe, Organisationen und Institutionen sind herzlich eingeladen sich bereits im Vorfeld bei der Planung und Mitgestaltung der Messe einzubringen. Als Veranstalter sind wir hier für alle Ideen offen und freuen uns über Deine/Eure Kontaktaufnahme:
Waldbrände, Eisschmelze, Unwetter: Der Mensch spürt die Erderwärmung. Wie sieht die Zukunft aus, wenn wir nichts tun? Klimaforscher Stefan Rahmstorf erklärt unsere Welt mit 4 Grad mehr:
(Auf Fullscreen/Vollbild klicken! Direkter Link zum Video: Zeit Online)
Unsere wahre Stärke bist du, der diese Zeilen liest
VIO:ME ist eine selbstverwaltete Seifenfabrik in Thessaloniki, die wir im November im Rahmen einer Begegnungsreise besucht haben. Die Arbeiter:innen dort stellen ökologische und vegane Reinigungsprodukte her (Seifen, Spülmittel und weitere Reiniger). Dabei engagieren sie sich auch dafür, dass möglichst alle Menschen Zugang zu diesen – nicht nur zu Corona-Zeiten wichtigen – Produkten haben… unabhängig von ihrer ökonomischen Situation.
Seit Beginn der Pandemie produzierte die selbstverwaltete Fabrik in Thessaloniki Seifen z.B. für das Geflüchtetenlager Moria. Aber auch für vom Staat vernachlässigte Gefängnisse oder Familien aus den ärmsten sozialen Schichten. Statt große Unternehmen zu kontrollieren, in denen Menschen ungeschützt für den Profit der Bosse schuften, wird die kämpferische Fabrik von Vio.Me illegalisiert und aufgrund von „Sicherheitsmaßnahmen“ deren Schließung veranlasst. Das Grundstück der Fabrik wurde nun an eine Fondsgesellschaft verkauft und das Fabriksgelände soll nun geräumt werden. Wir wollen unsere Solidarität mit VIOME bekunden und den Kapitalisten vermitteln:
HÄNDE WEG VON VIOME!
Schickt uns an weltumspannend.arbeiten@oegb.at ein Foto von euch mit Schild (Vorlage) möglichst rasch – die Zeit drängt- und postet es auf Social Media.
Aus euren Einsendungen machen wir dann eine Fotocollage, die wir VIO:ME schicken (die ihnen Kraft geben soll) und die wir dann selbst auf Social Media posten können.
HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT!
Aufruf der VIO.ME-KollegInnen
Sie wollen der VIO.ME den Garaus machen. Lass das nicht zu.
Heute sind wir in der bedauerlichen Lage, euch mitteilen zu müssen, dass VIO.ME mehr denn je in höchster Gefahr ist. Justiz und Kapital haben das Grundstück, auf dem sich unsere Fabrik befindet, klammheimlich an eine Fondsgesellschaft verkauft. Wir, die ArbeiterInnen der VIO.ME, erklären, dass wir weiterhin in der Fabrik produzieren werden, auch wenn das Kapital und der Staat uns die Spezialeinsatzkräfte der Polizei auf den Hals hetzen. Aber selbst wenn sie uns rauswerfen, werden wir wieder reinkommen. Weil dieser Ort unser Leben ist und weil wir diesen Platz euch verdanken. Das sind wir den Zehntausenden von Menschen schuldig, mit denen wir im Laufe der Jahre zusammengekommen sind. Weil ihr in unsere Fabrik gekommen seid, weil ihr unsere Arbeit durch den Erwerb der VIO.ME-Produkte gewürdigt habt. Weil ihr bei Demonstrationen mit uns Seite an Seite zusammengestanden habt. Weil ihr bei einem Konzert in der besetzten Fabrik mitgesummt habt. Weil ihr mit uns Schulter an Schulter gegenüber den Einsatzkräften der Polizei gestanden habt.
Die einzige Fabrik im Lande, die ohne Chefs arbeitet, die einzige Fabrik, in der alle gleich bezahlt werden, die einzige Fabrik, die vom Kapitalisten befreit und der Gesellschaft zurückgegeben wurde, ist akut in Gefahr. Und der Einzige, der helfen kann, bist du.
In diesen 10 Jahren haben den Kampf gegen alle möglichen Gegner aufgenommen. Wir wurden von den Sondereinheiten der Polizei angegriffen, das Öffentliche Elektrizitätsunternehmen DEI hat die Stromversorgung gekappt, die Justiz betreibt die Zwangsversteigerung unserer Fabrik. Doch wir haben Widerstand geleistet und die Angriffe ausgehalten. Das werden wir auch jetzt tun.
Aber egal wie stark unsere Entschlossenheit ist, sie ist nicht unsere wahre Stärke. Unsere wahre Stärke bist du, der diese Zeilen liest.
Wir haben nur noch wenig Zeit, ihr Vorhaben zu blockieren. Und das werden wir tun. Jede Aktion zählt: Jede Diskussion über VIO.ME, jedes Plakat, jeder Slogan an einer Wand, jeder Autokorso, jedes Solidaritätskonzert, jeder Protestzug mit Megafon, jede kleine oder große Versammlung in ganz Griechenland. Jeder Beitrag in den Massenmedien. Jede Solidaritätsadresse von gewerkschaftlichen Strukturen und jede Unterschrift. Und alle diese Ströme führen zu einem großen Fluss von Menschen, die auf die Straße gehen und protestieren.
Die Gesetze des Kapitals sind allmächtig. Aber das Gesetz des wütenden Volkes kann sie brechen.
Mit solidarischem Gruß Die KollegInnen der VIO.ME (5. Februar 2023)
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