Zadić setzt sichtbares Zeichen gegen Kinderarbeit

Initiative „Kinderarbeit stoppen“ fordert zum Welttag gegen Kinderarbeit ein starkes Lieferkettengesetz – Justizministerin Alma Zadić wird selbst aktiv und schrubbt mit Jungscharkindern aus Breitenbrunn ein Reverse Graffito gegen Kinderarbeit

Kinderarbeit ist weltweit im Steigen begriffen. Mit einem europäischen Lieferkettengesetz, wie es derzeit auf dem Verhandlungstisch liegt, könnte wirksam gegengesteuert werden. Justizministerin Zadić will sich dafür einsetzen, dass das Gesetz nicht weiter verwässert wird.

„Wir wollen keine Produkte kaufen, die durch die Ausbeutung von Mensch und Natur produziert werden; schon gar nicht, wenn sie unter Zwangs- und Kinderarbeit hergestellt werden. Unternehmen haben die Verantwortung, menschenrechtskonform und nachhaltig zu produzieren. Umweltverbrechen und Menschenrechtsverletzungen entlang von Lieferketten sind keine Kavaliersdelikte. Ich danke daher den engagierten jungen Menschen, die mir heute von ihrem solidarischen Engagement für ein starkes europäisches Lieferkettengesetz und die Stärkung der Kinderrechte berichtet haben. Ihr Einsatz bestärkt mich darin, mich in den Verhandlungen auf EU-Ebene weiter für sichere, menschenrechtskonforme und nachhaltige Lieferketten, also vom Rohstoff bis zum Endprodukt im Geschäftsregal, einzusetzen.“

Mit diesen Worten unterstützte Justizministerin Alma Zadić am heutigen Welttag gegen Kinderarbeit die Forderungen der Initiative “Kinderarbeit stoppen” nach einem starken Lieferkettengesetz, das wirkungsvoll gegen Kinderarbeit vorgeht.

Junge Aktivist*innen aus Breitenbrunn im Burgenland und Vertreter*innen der Initiative “Kinderarbeit stoppen” trafen die Justizministerin am Tag gegen Kinderarbeit zu einem Outdoor-Termin beim Justizministerium. ”Ich wünsche mir, dass es für alle Kinder möglich ist, in die Schule zu gehen. Sie sollen Kinderarbeit stoppen, damit die Kinder gesund bleiben, ein paar Hobbies haben und nicht arbeiten müssen”, richtet Milena (11 Jahre) ihre Bitte an die Ministerin. “Ich finde, Kinderarbeit sollte verboten werden, weil Kinder zur Schule gehen sollten und ein Recht auf Bildung haben. Außerdem sollten sie genug zu essen und ein Dach über dem Kopf haben. Ich wünsche mir, dass die betroffenen Kinder nicht unter der Arbeit leiden müssen, etwa unter Chemikalien, die an ihren Arbeitsstätten zum Einsatz kommen. Ich wünsche mir für alle Kinder dieser Welt, dass sie ein Mitspracherecht haben, wenn es um Kinderarbeit geht”, ergänzt Mirjam  (9 Jahre) ihren Wunsch für 160 Millionen arbeitende Kinder.

Die Ministerin beteiligte sich an der Mitmach-Aktion “Codewort Kinderarbeit stoppen”, zu der die Initiative anlässlich des Welttags aufrief. Kindergruppen in ganz Österreich machten im Vorfeld des 12. Juni mit sogenannten Reverse Graffiti mit dem Schriftzug “Kinderarbeit stoppen” auf die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen Kinderarbeit aufmerksam.

„Reverse Graffiti“, das heißt umgekehrte Graffiti, entstehen, indem eine Schablone auf einer schmutzigen Fläche aufgelegt wird und diese stellenweise gereinigt wird, sodass das Motiv sichtbar wird. Die Justizministerin zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Kinder und schritt gemeinsam mit den Jungscharkindern aus Breitenbrunn zur Tat, um ein Reverse Graffito unweit des Justizministeriums anzubringen.

Die Vertreter*innen der Initiative überbrachten der Ministerin die bis zum 12. Juni gesammelten knapp 1700 Unterschriften der Petition “Kinderarbeit stoppen: Lieferkettengesetz jetzt!”.

“Die Zeit drängt! Im Jahr 2015 hat sich die Weltgemeinschaft in der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung vorgenommen, bis 2025 ausbeuterische Kinderarbeit zu beenden. Das zu erreichen, wird schwierig. Das soll aber nicht zu Resignation führen, sondern im Gegenteil das Engagement verstärken. Ein starkes europäisches Lieferkettengesetz könnte einen wichtigen Beitrag zur Beendigung von ausbeuterischer Kinderarbeit leisten. In den nun startenden Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen und den Mitgliedsstaaten um das EU-Lieferkettengesetz ist es wichtig, dass der auf dem Tisch liegende Richtlinientext nicht zur Unkenntlichkeit verwaschen wird. Unsere Bitte an Sie: Bitte setzen Sie sich ein, dass dem Lobby-Druck der Wirtschaftsverbände nicht nachgegeben wird. Wir brauchen ein starkes Lieferkettengesetz, das wirksam gegen Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen vorgeht und Umwelt und Klima weltweit effektiv schützt”, richtete Sigrid Kickingereder, Geschäftsführerin der Katholischen Jungschar und ihrer Dreikönigsaktion den Appell der Initiative “Kinderarbeit stoppen” an die Justizministerin.

Weltweit sind rund 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen. Erstmals seit 20 Jahren steigt die Zahl der arbeitenden Kinder wieder an. Die Initiative „Kinderarbeit stoppen” – bestehend aus der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, weltumspannend arbeiten, Jugend Eine Welt, Butterfly Rebels und der Kindernothilfe Österreich – fordert ein europäisches Lieferkettengesetz, das wirkungsvoll gegen Kinderarbeit vorgeht. Die Petition “Kinderarbeit stoppen: Lieferkettengesetzt jetzt” kann im Laufe des Gesetzgebungsprozesses unter www.kinderarbeitstoppen.at/gerechtigkeit-fordern unterstützt werden.

Informationen zur Mitmachaktion “Codewort Kinderarbeit stoppen” unter www.kinderarbeitstoppen.at/mach-mit

Weitere Fotos: https://flic.kr/s/aHBqjAHqxk (Credit: Christopher Glanzl)

Kinderarbeit: Zadić und Kocher erhalten „Erinnerung“ vor ihre Türen

Starkes Lieferkettengesetz gefordert: Aktivistinnen der Initiative „Kinderarbeit stoppen“ erinnern Ministerinnen zum Welttag des Kindes an 160 Mio. arbeitende Kinder.

Aktivist*innen und Vertreter*innen namhafter Organisationen sorgen für einen „Reminder” der besonderen Art: Im Vorfeld des Welttags des Kindes am 20.9. schrubbten sie die Schriftzüge „Kinderarbeit stoppen” und „Lieferkettengesetz jetzt!” vor die Türen des Justiz- und des Wirtschaftsministeriums. „Damit wollen wir die verantwortlichen Stellen in den nächsten Tagen und Wochen auf dem Weg in ihre Büros daran erinnern, dass ihnen als koordinierende Minister*innen eine wichtige Rolle in den Verhandlungen um ein starkes europäisches Lieferkettengesetz, das wirksam gegen Kinderarbeit vorgeht, zukommt”, so Sigrid Kickingereder für das Bündnis „Kinderarbeit stoppen”.

Kinderarbeit ist weltweit im Steigen begriffen. Mit einem starken europäischen Lieferkettengesetz könnte wirksam gegengesteuert werden. Am 23. Februar wurde von der Europäischen Kommission ein Richtlinienvorschlag vorgelegt, der menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten für große Unternehmen vorsieht. Neben Beratungen in den Ausschüssen des EU-Parlaments werden im Herbst die EU-Mitgliedsstaaten in Arbeitsgruppen weiter über einen Kompromisstext zum so genannten Lieferkettengesetz verhandeln. Justizministerin Zadić und Wirtschaftsminister Kocher kommt dabei eine Schlüsselrolle in den Verhandlungen zu.

Justizministerin Zadić sicherte der Initiative „Kinderarbeit stoppen” bei einem persönlichen Gespräch Ende Mai bereits volle Unterstützung im Kampf gegen Kinderarbeit und für ein wirksames Lieferkettengesetz zu. Auch mit Vertreter*innen des Wirtschaftsministeriums gab es bereits konstruktive Gespräche. Die beiden federführenden Ministerien haben bisher transparent über den EU-Gesetzgebungsprozess informiert und Beteiligungsmöglichkeiten geboten. Für Oktober wurde zu weiteren Konsulationveranstaltungen eingeladen, bei denen sich die Initiative „Kinderarbeit stoppen” gerne inhaltlich einbringen wird.

Mit sogenannten Reverse Graffitis – sie entstehen, indem der Bodenbelag mithilfe von Schablonen, Wasser und Bürsten stellenweise gereinigt wird – markierten die Aktivist*innen den Verlauf der „Menschenkette gegen Kinderarbeit”, den die Initiative „Kinderarbeit stoppen” anlässlich des Welttags gegen Kinderarbeit am 12. Juni ins Leben rief. Knapp 2000 Beiträge von Kindern und Erwachsenen aus ganz Österreich und aus von Kinderarbeit betroffenen Ländern wurden auf www.kinderarbeitstoppen.at für die Menschenkette eingereicht, um österreichische Spitzenpolitiker*innen dazu aufzufordern, sich für ein wirksames Lieferkettengesetz einzusetzen. Sie reicht mit etwa drei Kilometern Länge vom Justizministerium bis zum Wirtschaftsministerium.

Weltweit sind rund 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen. Erstmals seit 20 Jahren steigt die Zahl arbeitender Kinder wieder an. 2015 war die Weltgemeinschaft noch optimistisch: Sie setzte sich in der Agenda 2030 das ehrgeizige Ziel, Kinderarbeit bis 2025 aus der Welt zu schaffen. „Zum Welttag des Kindes am 20. September wollen wir den österreichischen Politiker*innen das wichtige Anliegen, wirksame Maßnahmen gegen Kinderarbeit auf der ganzen Welt zu setzen, in Erinnerung rufen, das angesichts vieler anderer drängender Themen nicht in den Hintergrund rücken darf”, so Kickingereder von der Initiative „Kinderarbeit stoppen” weiter.

Die Initiative „Kinderarbeit stoppen” – bestehend aus der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Jugend Eine Welt, Kindernothilfe Österreich, weltumspannend arbeiten (ÖGB) und Butterfly Rebels – fordert von österreichischen Regierungsmitgliedern und Parlamentarier*innen ein Lieferkettengesetz, das wirkungsvoll gegen Kinderarbeit vorgeht.

Alle Fotos: https://flic.kr/s/aHBqjA6eri

Quelle: ots.at

Unser Spiel für Menschenrechte

Menschenrechte, globale Gerechtigkeit und Katar 2022

Von 21.11. bis 18.12.2022 findet die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar statt. Schon im Vorfeld wirft dieses Ereignis große Schatten, vor allem aus menschenrechtlicher Sicht. So kommt es in Katar zu gravierenden Verletzungen der Arbeitsrechte, aber auch der Frauen- und Kinderrechte.

Unter dem Slogan Unser Spiel für Menschenrechte treten wir gemeinsam mit einer Allianz an zivilgesellschaftlichen Akteur*innen für einen Sport ein, der die Menschenrechte schützt und achtet. Die öffentlichkeits- und breitenwirksamen Potenziale des Sports werden genützt, um aktiv und partnerschaftlich zur Realisierung von Menschenrechten und globaler Gerechtigkeit beizutragen.

Dialog und Bildungsarbeit

Maßgeblich koordiniert von der fairplay Initiative im VIDC wird es eine Podiumsdiskussion in der Veranstaltungsreihe Club 2×11 in der Hauptbücherei Wien geben, zusätzlich wird eine Speakers Tour durch die Bundesländer über die Situation der betroffenen Arbeiter*innen vor Ort informieren. Unter dem Titel Cup der Menschenrechte wird mit der Diaspora aus jenen Nationen, die auch in Katar im Zuge von Arbeitsmigration vertreten sind, ein Fußballturnier organisiert. Die größten Migrant*innen-Communities in dem Emirat kommen aus Indien, Bangladesch, Nepal und Ägypten. Mit dabei sind Testimonials aus der Welt des Sports. 
Die fairplay Aktionswochen im Oktober 2022, bei denen sämtliche Vereine der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga der Männer sowie der Frauen-Bundesliga teilnehmen, sollen unter dem Titel „Unser Spiel für Menschenrechte“ stehen. Im Rahmen des Filmfestivals this human world wird es im Herbst 2022 einen Schwerpunkt auf Sport und Menschenrechte geben. Gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Partner*innen werden Workshops für Jugendliche und junge Erwachsene (darunter auch Lehrlinge) angeboten, die gezielt Sport, Arbeits-, Kinder-, Frauen- sowie LGBTQI+ Rechte und globale Gerechtigkeit zum Inhalt haben.

Kooperationspartner*innen

fairplay Initiative
Südwind
Frauen*solidarität
Österreichische Liga für Menschenrechte
Vereinigung der Fußballer (VdF)
this human world
Weltumspannend arbeiten (ÖGB)
radio FM4

Die Initiative wird maßgeblich gefördert von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (Austrian Development Agency, ADA).

Zentrale Homepage: unserspiel.at

„Das Recht, nicht gehen zu müssen“

weltumspannend arbeiten unterstützt gemeinsame Initiative zum Thema Europäische Politik und Fluchtursachen

Wenn über das Thema Flucht und Migration gesprochen wird und die möglichen Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen, zeigt der Finger dabei oft auf die anderen. Die Ursachen für Flucht werden meist ausschließlich dort gesucht, wo das eigentliche Drama seinen Anfang nimmt. Doch diese Sichtweise greift zu kurz. Die tatsächlichen Fluchtursachen liegen tiefer, in einem ungerechten globalen System, das Armut, Hunger, Klimaerhitzung und Kriege erzeugt.

Gemeinsam mit befreundeten Organisationen und Partnern – darunter die Arbeiterkammer Wien und das Internationale Referat im ÖGB – wollen wir in der Woche vom 7. bis 11. Juni über die wahren Fluchtursachen sprechen und dabei die zentralen Fragen der globalen Ungleichheit und der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit in den Mittelpunkt rücken.

Die inhaltliche Grundlage zur Initiative „Das Recht, nicht gehen zu müssen“ bildet die gleichnamige AK-Studie der Politikwissenschaftlerinnen Sonja Buckel und Judith Kopp, die am 7. Juni (15 – 17 Uhr, via ZOOM) präsentiert wird. Darauf aufbauend hat die AK Wien, medico international und weltumspannend arbeiten eine einfach verständliche und illustrierte Broschüre herausgegeben, die am Mittwoch, den 9. Juni im Rahmen der Online-Diskussion „Wie ändern wir den Diskurs in Sachen Flucht & Migration“ (14.00 – 15.30 Uhr, via ZOOM) vorgestellt wird. Alle Veranstaltungen der Initiativenwoche gibt es hier im Überblick.

Wir wollen progressiven AkteurInnen eine Strategie zur Hand gegeben, wie sie über Flucht sprechen können, so dass die für sie zentralen Fragen der globalen Ungleichheit und der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit dabei in den Mittelpunkt rücken.